Ein Fall (nicht nur) für die Forschung
Umbau von kleinen Bädern im Bestand
Mit dem demografischen Wandel geht der Wandel unserer Lebens- und Wohnräume einher. Alles muss hinterfragt und angepasst werden – bis hin zum Badezimmer. Das sagt auch die Initiative „Der Raum – das Bad“.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt für den Bestandsumbau ist auf Initiative von Feddersen Architekten, Berlin, entstanden. Der Lehrstuhl für Industrial Design der Technischen Universität München zeichnet für die wissenschaftliche Leitung verantwortlich. Die Initiatoren und ihre Partner aus der Industrie, die aktuell unter dem Dach der iF Universal Design & Service GmbH innerhalb des iF Industrie Forum Design kooperieren, wollen nutzerorientierte und preisbewusste Lösungen für den Umbau kleiner Bäder entwickeln. Das spezielle Ziel: Die neuen Konzepte sollen den Anforderungen aller Generationen, besonders aber den Bedürfnissen älterer Menschen genügen.
Mehr Komfort für alle
Gerade ihnen, so heißt es in einer Presseinformation, bietet die Anpassung mehr Sicherheit und unauffällige Unterstützung. Im Sinne des Universal Design wird dabei nach pragmatischen Lösungen gesucht, die Menschen aller Altersgruppen mehr Komfort bieten und die Wohnqualität erhöhen. Dabei fließen auch Empfehlungen von Nutzern aller Altersgruppen sowie von Spezialisten aus Handwerk und Pflege ein.
Die multidisziplinäre Gruppe hat alle Ideen im Forschungslabor des Lehrstuhls zusammengeführt, analysiert und in einem lediglich 4 qm großen Musterkubus umgesetzt – was laut Aussage der Forscher der Realität des Bestandes in Deutschland entspricht. Verbaut wurden ausschließlich bereits im Markt erhältliche Produkte. Um mit Blick auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit das Einrichtungsoptimum herauszuholen, musste der Musterkubus (bisher) fünfzehnmal umgerüstet werden.
Einhaltung von DIN-Kriterien ein Problem
Ein Resümee der Projektverantwortlichen, das nach Ansicht der Aktion Barrierefreies Bad ein wichtiger Fingerzeig für die künftige Ausrichtung von Fördermaßnahmen sein kann: Auf 4 qm Fläche lässt sich kaum Barrierefreiheit erzielen. Durchaus erreichbar sind jedoch Barriere-reduzierte Lösungen, die helfen, angestammten Wohnraum so lange wie möglich selbstbestimmt zu bewohnen. Bestehende DIN-Kriterien können dabei allerdings nur schwer eingehalten werden.