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Fördertopf im Programm „Altersgerecht Umbauen“ ist leer
Kein KfW-Zuschuss mehr für Barrierereduzierung
(dh-abb) Der Fördermitteltopf des KfW-Zuschuss-Programms 455-B „Altersgerecht Umbauen“ ist leider leer. Neue Anträge für altersgerechte Badumbauten können daher in diesem Jahr nicht mehr gestellt werden. Die „Durststrecke“ wird aber nur von kurzer Dauer sein. Denn ab Januar 2021 gibt es neues Geld vom Staat. Dann ist auch wieder eine Antragstellung für noch nicht begonnene Umbauten möglich.
Aufgefüllt wird der Fördertopf zu Beginn des Jahres zunächst mit den im Finanzplan bereits veranschlagten 75 Millionen Euro. Wie die Aktion Barrierefreies Bad erfuhr, hat die Bundesregierung aber vorgesehen, das Fördervolumen um weitere 55 Millionen zu erhöhen. Damit stünden dann insgesamt 130 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Zugabe steht zwar unter dem Vorbehalt der parlamentarischen Zustimmung zum Bundeshaushalt 2021, es ist aber davon auszugehen, dass die Mittel auch tatsächlich zur Verfügung gestellt werden.
Immense Versorgungslücke
Gebraucht wird das Geld als Anreiz für altersgerechte Umbauten indes dringend. Laut aktuellen Erhebungen werden in Deutschland ab 2035 rund 24 Millionen Menschen zur Altersgruppe 65 plus gehören. Das wären rund 6 Millionen mehr als heute. Einer Studie des Instituts für Wohnen und Umwelt (IWU) zufolge fehlen dann rund zwei Millionen altersgerechte Wohnungen. Im Auftrag der KfW hat sie die Wirksamkeit des Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen“ für die Jahre 2014 bis 2018 umfassend untersucht.
Dringliche gesellschaftspolitische Aufgabe
Die rechtzeitige sowie nachhaltige Schaffung von altersgerechtem Wohnraum ist somit eine der dringlichsten gesellschaftspolitischen Aufgaben. Ein Großteil wird durch den Umbau vorhandener Wohneinheiten entstehen müssen. Denn laut Mikrozensus 2018 bewohnen Senioren überwiegend ältere Gebäude.
Vom KfW-Zuschuss profitieren alle Altersgruppen
Positiv hervorzuheben ist, dass die Förderung durch das KfW-Programm 455-B ohne Ansehen der antragstellenden Person erfolgt. Was bedeutet, dass alle Altersgruppen profitieren können. So wurde der Zuschuss laut IWU-Studie in den Jahren 2014 bis 2018 immerhin für rund 13 Prozent der Haushalte mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren genutzt.
Bad steht an erster Stelle
Spitzenreiter bei den altersgerechten Umbaumaßnahmen ist nach wie vor das Bad. Laut Förderreport der KfW Bankengruppe betrug der Anteil der Maßnahmen an Sanitärräumen in 2020 mit Stichtag 30. September 2020 stolze 63 Prozent. Die Bedeutsamkeit des Badezimmers für das Alter spiegelt sich auch in einer forsa-Befragung im Auftrag der VIVIR Wohnparkt GmbH wider. Die repräsentative Erhebung zum Thema „Wohnen im Alter“ wurde im August 2020 bei Bundesbürgern zwischen 60 und 75 Jahren durchgeführt. Danach liegen „altersgerechte Dusche / Bad / WC“ mit 92 Prozent auf Platz 1 des Rankings.
