Forderung an die Politik
Mehr Geld für altersgerechtes Umbauen
(red-abb) Kurz vor der Bundestagswahl appelliert die Aktion Barrierefreies Bad an die Politik, den KfW-Fördermitteltopf für altersgerechtes Umbauen dauerhaft von 75 auf 150 Millionen Euro pro Jahr zu erhöhen. Denn nur durch eine langfristige Verstetigung der Fördermaßnahme kann Investitionssicherheit geschafft werden.
Hohe Nachfrage
Die finanziellen Mittel der KfW für barrierereduzierende Maßnahmen waren in den letzten Jahren bereits zur Jahresmitte nicht mehr verfügbar. Grund war jeweils die enorm hohe Nachfrage nach diesem Zuschussprogramm. In diesem Jahr war der ausnahmsweise auf 130 Millionen Euro aufgestockte Fördermitteltopf für altersgerechtes Umbauen sogar schon Anfang Juni aufgebraucht.
Wachsende Versorgungslücke bei altersgerechten Wohnungen
Getragen wird die Aktion Barrierefreies Bad durch die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und den Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). In ihrem gemeinsamen Aufruf an die Parteien zu diesem Thema verdeutlichen sie, dass die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren eine stetig wachsende Versorgungslücke bei altersgerechten Wohnungen zur Folge hat.
Das Sanitärhandwerk baute oder sanierte 1,2 Millionen Bäder im vergangenen Jahr. Die Hälfte von ihnen war barrierefrei ausgelegt. „Das reicht zur Bedarfsdeckung aber längst nicht aus“, folgert Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK. „Da das Bad die Schlüsselrolle spielt für eine möglichst lange selbstständige Alltagsbewältigung in den eigenen vier Wänden, muss eine verantwortungsvoll handelnde Politik auf lange Sicht in die Bauprophylaxe investieren.“
Bauliche Vorsorge in den Fokus rücken
ZVSHK und VDS wollen daher die bauliche Vorsorge für die spätere ambulante Pflege in den Fokus der zukünftigen KfW-Förderung rücken, um langfristig die Sozialsysteme finanziell zu entlasten. Denn die ambulante Pflege im eigenen Bad erspart die hohen Pflegekosten in Heimen.
Vorbereitungsmodul „Pflegegerechtes Bad“
Jens Wischmann, Geschäftsführer VDS, betont: „Aktuell gibt es Fördermittel von der KfW-Bankengruppe für Renovierungen mit dem Fokus auf altersgerechtes Wohnen. Diese Förderungen sind an die Durchführung vollständiger Maßnahmen, aufgeteilt in Modulen, gekoppelt.“ Die Vorbereitung von Maßnahmen für eine spätere, schnellere Auf- und Umrüstung seien bisher nicht förderwürdig. VDS und ZVSHK fordern daher, ein Vorbereitungsmodul „Pflegegerechtes Bad“ in die Fördermaßnahmen aufzunehmen.
Für die Erstausstattung oder Sanierung von Bädern wird in der Regel viel Geld ausgegeben. Nach Überzeugung von Sanitärwirtschaft und Sanitärhandwerk sollte jede entsprechende Investition präventive Umbaumaßnahmen für den möglichen Eintritt eines Pflegefalls einbeziehen.
Aufmacherfoto: Tanja Bolte / Firma Felsner