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Allgemein Badkomfort für Generationen Barrierefrei ISH Ratgeber Veranstaltungen Waterlounge
3. April 2019
Auf zur Waterlounge der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), Halle 3.1, Stand A 96

ISH-Nachlese

Barrierefreiheit im Bad erlebt Aufschwung

(dh/red-abb) Die Barrierefreiheit im Bad hat schon lange keinen Nischenstatus mehr, sondern spielt eine immer wichtigere Rolle. Das bestätigte auch die Mitte März 2019 stattgefundene Weltleitmesse „ISH“. Das Thema war an vielen Ausstellerständen ebenso zu spüren wie im begleitenden Fachprogramm.

Für die Aktion Barrierefreies Bad spiegelt sich darin u. a. die Einsicht wider, dass barrierefreie Bäder für alle Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen ein Gewinn sind.

Kontraste liegen im Trend

Besonders das im Kontext mit Barrierefreiheit wichtige Thema Kontraste wurde von vielen Ausstellern in Frankfurt aufgegriffen. Auffallend war der Trend zu sich abhebender schwarzer Ausstattung vor weißen Wänden. Dies zeigte sich z.B. bei Relingsystemen, Armaturen, Toilettensitzen und Accessoires. Aber auch Duschflächen, Waschtische und Badewannen präsentierten sich oftmals in avantgardistischem Schwarz oder Anthrazit. Augenfällig war auf vielen Ständen auch die Verwendung von schwarzem Stahlrohr. Es trug Möbelwaschtische und Badewannen, rahmte das Spiegelbild und gab Duschabtrennungen ein sichtbares Profil.

Barrierefreiheit im Bad : Duschwand mit schwarzen Sprossen.
Voll im Trend: Duschwand mit schwarzen Sprossen.
Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Lars Behrendt

Aber nicht nur schwarz könnte der weißen Dominanz in den Bädern den Rang ablaufen. Auf der ISH identifizierte der Design-Journalist Frank A. Reinhardt insgesamt 12 Farbtrends. Analog dazu widmete sich die Trendshow Pop up my Bathroom in der Halle Europa ganz dem Thema Vielfarbigkeit und präsentierte sie als neues Gestaltungselement.

Ratgeber für Barrierefreiheit im Bad
Barrierefreiheit im Bad : Titelbild der Aufklärungsbroschüre der Aktion Barrierefreies Bad
Die neue 40-seitige Aufklärungsbroschüre der Aktion Barrierefreies Bad.

Im Rahmen ihrer Aufklärungsarbeit gibt die Aktion Barrierefreies Bad ab Mitte April ein neues Informationsmedium heraus, das auf der ISH in der Waterlounge der VDS in Halle 3.1 vorab vorgestellt wurde. Der Ratgeber für eine vorausschauende Planung zeigt auf 40 Seiten einen detaillierten Überblick über alle relevanten Punkte barrierefreier Bäder inklusive vieler Checklisten und Tipps. Schon der Titel „DAS MODERNE BAD: Komfortabel. Sicher. Barrierefrei.“ macht deutlich, dass sich die Broschüre an alle Generationen und damit Altersgruppen wendet. Sie ist einerseits für Bauherren, Renovierer und Mieter konzipiert. Andererseits unterstützt sie zugleich Sanitärhandwerker, Großhandelsmitarbeiter, aber auch Planer und Architekten bei der individuellen Beratung ihrer Kunden. Die Aufteilung in allgemeine und spezifische Informationen ermöglicht ferner eine selektive Nutzung der Inhalte.

Die Broschüre kam bei den Messebesuchern sehr gut an. Auch Franziska van Almsick, die als VDS-Badbotschafterin die ISH besuchte, zeigte sich begeistert. Denn nicht erst seit einer schweren Knieverletzung im letzten Jahr weiß sie, wie immens wichtig eine frühzeitige barrierefreie Badgestaltung ist. So lautet ihr Appell auch: „Macht Eure Bäder nicht nur größer, sondern auch barrierefrei!“

Der Ratgeber wird ab der 16. KW kostenlos zum Download unter dem Menüpunkt „Service“ zur Verfügung stehen und später auch in Printform erhältlich sein.

Vortrag über das moderne barrierefreie Bad

Dass das Thema „Barrierefreie Bäder“ immer mehr Beachtung findet, zeigte sich auch beim Vortrag von Daniela Heinemann im voll besetzten Pop up Atelier. Die Zuhörer waren überwiegend Architekten, Planer und Mitarbeiter von Bauträgern. Sie alle wollten tiefer in die Materie einsteigen und sich Inspirationen holen, durch welche chic aussehenden und teils multifunktionalen Ausstattungen moderne Bäder komfortabel, sicher und zugleich barrierefrei werden können.

Werkstatt Bad zeigte Exoskelette und Datenbrillen
Auch die VDS-Badbotschafterin Franziska van Almsick probierte aus, wie Exoskelette das Arbeiten erleichtern können. Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Lars Behrendt

Unter dem Motto „Wir zeigen Zukunft“ präsentierte sich in Halle 4.2 die „Werkstatt Bad“ mit Exoskeletten und Datenbrillen. Diese physischen und kognitiven Assistenz- und Unterstützungssysteme sollen der Gesunderhaltung des Handwerkers dienen und für seine zeitnahe, unmittelbare Vor-Ort-Information sorgen. Die Messebesucher nutzten rege die Gelegenheit, die Systeme auszuprobieren um zu erfahren, wie sich die Baustellentätigkeit des Monteurs bei einer Badsanierung durch diese Technologien erleichtern lässt.

Messerundgang der „Bad-Manager“
Die Bad-Manager ließen sich aus erster Hand über die Funktionsweisen und Vorteile der neu entwickelten Produkte informieren. Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Ingrid Heister

In der Waterlounge trafen sich am vierten Messetag von der VDS zertifizierte „Bad-Manager“ zum traditionellen Messerundgang. Sie alle hatten in den vergangenen Jahren die entsprechende Weiterbildung der Bad-Akademie erfolgreich absolviert und wollten sich jetzt über neue Produkte und Trends informieren. Auch die Bad-Manager bestätigten aus ihrer täglichen Praxis die gestiegene Nachfrage nach barrierefreien Bädern. Damit lag der Fokus des Rundganges auch auf den in diesem Bereich gezeigten Neuerungen. Projektkoordinatorin Ingrid Heister nutzte die Gelegenheit, ihnen und weiteren Interessierten auch das neue Kurskonzept der Weiterbildung zum Bad-Manager vorzustellen.

Erlebnisraum zum Pflegebad 2030

Ebenfalls in der Waterlounge präsentierte sich die Sonderschau zur Studie „Pflegebad 2030“ des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Die Messebesucher waren aufgerufen, diesen ganz in Orange gehaltenen Erlebnisraum Bad zu testen. In ihm befand sich ein neues Einrichtungskonzept, das für mehr Platz sorgt.

Erlebnisraum Pflegebad 2030
Die am Projekt beteiligten Studenten der Hochschule für Gestaltung in Offenbach/Main entwickelten neue platzsparende Lösungen. Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Lars Behrendt

Von diesen ersten Ideen inspiriert sollten Planer, Handwerker und Industrie sich auf die Suche nach weiteren Raumspar-Konzepten machen. Denn gerade die Enge der vorhandenen Bäder stellt die größte Herausforderung für die ambulante Pflege in der Zukunft dar.

Gewinner des ZVSHK-Produkt-Awards

Gute Tradition hat die vom ZVSHK auf der ISH vergebene Auszeichnung „Badkomfort für Generationen“. In diesem Jahr erhielten fünf Produkte die begehrte Auszeichnung. Eine international besetzte Expertenjury hatte zuvor auf der Messe die 46 nominierten Exemplare rund um das Bad einer gründlichen Prüfung unterzogen. Schließlich galt es, die besten Produkte zu finden, die vorbildlich gestaltet sind und das Leben deutlich einfacher machen. Auch sollten sie im Alter oder von Menschen mit Behinderungen gut nutzbar sein.

Auf der Jurysitzung fand die Prüfung der nominierten Produkte statt.
Die Expertenjury aus Handwerkern, Architekten, Nutzern und Designern machten sich die Entscheidung für die fünf Gewinnerprodukte nicht leicht. Foto: ZVSHK

Auf dem Messestand des ZVSHK überreichte der Präsident der Standesorganisation, Michael Hilpert, gemeinsam mit dem Juryvorsitzenden und Vorsitzenden des Kompetenznetzwerks Design für Alle – Deutschland (EDAD), Matthias Knigge, die Auszeichnung für folgende Produkte:

Lichtsteckdose Plug & Light von JUNG
Foto der Lichtsteckdose
Begründung der Jury: „Diese Beleuchtung nutzt handelsübliche Schalterdosen für ein magnetisches Stecksystem und schafft eine sehr flexible Beleuchtung: 360° drehbar und verschiedenste, dimmbaren Lichtaufsätze sind möglich. So kann ein Strahler den Badspiegel hell ausleuchten und – um 180° gedreht – ein angenehmes, indirektes Licht für ein entspanntes Bad bieten.“ Foto: JUNG
Waschtisch VARIUScare von FRANKE
Barrierefreiheit im Bad : Gewinner-Waschtisch
Begründung der Jury: „Die dezente farbige Gestaltung sorgt für nötige Farbkontraste und kann auch bei demenziellen Erkrankungen auf das Produkt hinweisen. Dabei ist die Form so ausgelegt, dass verschiedenste Nutzungen und ein Festhalten möglich ist.“ Foto: FRANKE
Renovierungssystem RenoConcept von HSK
Foto des Renovierungssystems.
Begründung der Jury: „Das System ermöglicht eine schnelle, saubere und fugenlose Modernisierung ohne Stemmarbeiten, was Kosten und Montagezeiten minimiert. Das Renovierungssystem lässt sich an jede Raumgröße individuell anpassen. Die glatten und leicht zu reinigenden Wandoberflächen stehen in verschiedenen Farben zur Verfügung.“ Foto: HSK
Washlet RX von TOTO
Foto des Dusch-WCs
Begründung der Jury: „Eine nutzerfreundliche Duschtoilette mit zahlreichen Reinigungsmöglichkeiten. Der leicht angeschrägte Sitz erleichtert das Aufstehen. Besonders erwähnenswert ist die hygienische Positionierung.“ Foto: TOTO
Sanitärsystem System 900 von HEWI
Barrierefreiheit im Bad : Foto des Sanitärsystems.
Begründung der Jury: „Der modulare Aufbau erlaubt vielseitige Kombinationsmöglichkeiten, um optimal auf Nutzerbedürfnisse und Architektur einzugehen. Überzeugend ist die clevere Montagetechnik: Eine neuartige Steck-Rast-Verbindung erlaubt die Montage mit weniger Befestigungspunkten und die verdeckte Befestigung steht für Hygiene und gute Gestaltung.“ Foto: HEWI

Einen detaillierten Überblick über die Sieger des diesjährigen Produkt-Wettbewerbes bietet der ZVSHK auf seiner Webseite https://www.zvshk-award.com/gewinner/

 

Weitere Informationen über die Messe ISH finden Sie hier.