Demenz – Orientierung geben
Aktuell leben in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Da man jährlich mit rund 300.000 Neuerkrankungen rechnet, werden im Jahr 2050 wohl bereits drei Millionen Bundesbürger dement sein. Demenzkranke leiden nicht nur an Vergesslichkeit oder Wortfindungsstörungen, sondern sind auch in ihrer Orientierungsfähigkeit zunehmend beeinträchtigt. Um dennoch möglichst lange selbstständig leben zu können, brauchen sie Orientierungshilfen, deren klare Strukturen sie ihre Umwelt leichter wahrnehmen lassen.
Zu diesem Zweck hat beispielsweise der Sanitärhersteller HEWI einen speziellen Demenz-Waschtisch entwickelt, dessen Funktionen über dauerhaft angebrachte farbige Markierungen signalisiert werden. Die farbigen Umrandungen heben die integrierten Haltegriffe und das Waschbecken optisch deutlich(er) hervor. So wird dem Demenzkranken nicht nur die Wahrnehmung des Waschtisches im Raum erleichtert, sondern zugleich dessen Nutzung besser verständlich gemacht.
Nachdem qualitative Studien zur Farbwahrnehmung von Demenzpatienten gezeigt haben, dass Rot am ehesten beachtet wird, wurden die Markierungen entsprechend gestaltet. Da Menschen mit altersbedingten Seheinschränkungen oder inoperablen Augenerkrankungen den Farbton Rot ebenso am besten erkennen können, ist der Demenz-Waschtisch auch für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen eine sinnvolle Erfindung.