Reflexionsgrad
Anhand von Reflexionsgraden kann mit Hilfe der „Michelson-Formel“ der Kontrast zwischen zwei Farben berechnet werden, um zu prüfen, ob es sich um eine „kontrastreiche Gestaltung“ handelt, wie sie beispielsweise für barrierefreie Bäder gefordert wird.
Der Reflexionsgrad beschreibt ebenso wie der Hellbezugswert den Anteil des von einer Fläche reflektierten Lichts – unabhängig davon, wie stark oder wie wenig die Fläche beleuchtet ist. Je höher er ist, umso mehr Licht wird von einer Fläche reflektiert und umso heller wirkt sie. Der Wert 100 steht für eine absolut weiße Oberfläche, 0 für eine absolut schwarze (wobei diese Extremwerte in der Realität nicht erreicht werden). Entsprechend haben dunklere Farben kleinere Werte und hellere Farbtöne größere Werte.
Der Unterschied zwischen Reflexionsgrad und Hellbezugswert besteht in der andersgearteten Messmethode. Die Werte unterscheiden sich daher im mittleren Bereich etwas. Üblich ist sowohl die Prozentschreibweise, z. B. 60 (%) als auch die Angabe in Dezimalzahlen, z. B. 0,6.
Verschiedene Farbfächer bzw. Farbensammlungen liefern bei jedem Farbbeispiel den Hellbezugswert (Formelzeichen in der Regel „HW“). Der Farbfächer bei RAL DESIGN weicht davon ab: Hier sind die Farbbeispiele nach der „empfindungsgemäß gleichabständigen Helligkeitsskala“, der Helligkeit L* (Leuchtdichte) geordnet. Daraus kann der Hellbezugswert errechnet werden (hier mit Y* bezeichnet); üblicherweise wird er anhand einer Tabelle (siehe unten) abgelesen. Hersteller farbiger Elemente hingegen verwenden häufiger die Größe „Reflexionsgrad“, wenn sie deutlich machen wollen, wie hell diese Elemente sind.